Neuverglasung einer Brille
Wenn man eine neue Brille braucht, gehen die meisten Menschen zum Optiker. Dort wird eine Refraktion vorgenommen, das heißt, die Augenwerte werden ermittelt (Grad der Sehschwäche, Pupillendistanz etc.). Anschließend sucht man sich eine Fassung aus und bestellt dann die Brille. Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Und bei der nächsten Brille auch und so weiter ...
Meist zahl man 150 bis 200 Euro für das Gestell - und dieses Geld kann man sich eigentlich sparen, wenn man denn nicht vorrangig auf modische Aspekte achtet, sondern eher auf den Geldbeutel.
Denn man kann ein Brillengestell auch neu verglasern. Das bedeutet: man bestellt lediglich die Brillengläser, die dann vom Optiker nur noch in die alte Fassung eingearbeitet werden müssen. Das ist zwar auch Arbeit, aber insgesamt ist eine neu verglaste Brille wesentlich kostengünstiger als eine komplett neue.
Neuverglasung im Internet bestellen
Noch einfacher wird es, wenn man die Möglichkeiten des Internets nutzt. Denn mittlerweile gibt es Online-Optiker, die sich auf die Neuverglasung von Brillen spezialisiert haben (zum Beispiel TopGlas, siehe Video unten).
Hierbei muss man lediglich in einem "Online-Konfigurator" die erfoderlichen Angaben machen, um die Brillengläser zu bestellen.
Welche Angaben werden benötigt?
Bei der Bearbeitung muss man folgendes wissen oder bereithalten:
- Welche Art von Brillengläsern will man in die alte Fassung einarbeiten lassen? Einstärkengläser (Fernbrille, Lesebrille) oder Gleitsichtgläser?
- Wie ist der Rand der alten Fassung (Vollrand, Halbrand oder Randlos)?
- Will man eine getönte Brille haben (Sonnenbrille, welche Farbe)?
- Soll die Oberfläche zusätzlich beschichtet sein (Extra-Härtung oder spezielle Entspiegelung)?
- Welchen Brechungsindex soll die Brille haben? (1,5: normal, 1,6: dünn; 1,67: sehr dünn; 1,74: ultradünn). Grundsätzlich gilt: je dünner, um so leichter, anber auch: um so teurer.
- Und abschließend braucht man noch die Augenwerte (Sphäre in Dioptrien für Kurz- oder Weitsichtigkeit, gg. Zylinder und Achslage, wenn Astigmatismus vorliegt), Addition, wenn eine Altersweitsicht vorhanden ist) sowei, ganz wichitg: die Pupillendistanz (für die korrekten Durchblickpunkte)
Wie geht es dann weiter?
Der Neuverglasungs-Optiker wird dann das entsprechende Brillenglas bestellen - und Ihnen gleichzeitig ein Blanko-Paket zusenden. In dieses legen Sie ihre alte Brillenfassung hinein, ob mit oder ohne alte Gläser spielt keine Rolle). Auf Kosten des Optikers schicken Sie ihm dann dieses Päckchen zu. Wenn es dort eintrifft, sind meist schon die Brillengläser eingetroffen. Die werden dann in die Fassung eingearbeitet, und man erhält die neue, alte Brille auf dem Postwege. Die Portogebühren trägt in der Regel der Optiker.
Warum ist das "günstig"?
Der Vorteil liegt auf der Hand: zum einen wird der Verkaufsprozess automatisch über das Internet abgewickelt, was Personalkosten spart. Desweiteren bekommt man die neue Brille verglöeichsweise schnell zurück. Im klassischen Prozess muss der Optiker nicht nur auf die Brillengläser, sondern auch auf die Fassung warten. Oder die Montage geschicht beim Glashersteller, der dann wiederum auf die Brillenfassung warten muss.
Kurzum: auf eine "Optikerbrille" wartet man häufig 5 - 7 Tage, auf eine neu verglaste Brille nur 3-5 Tage.
Und der stärkste Kostenvorteil ist natürlich: man spart sich das Geld für eine neue Fassung.
Video über den Bestellvorgang
Im folgenden Video habe ich den Betsellvorgang mal aufgezeichnet. Ich habe eine alte, kaputte Brille herausgesucht und beim Anbieter TopGlas (Sitz in München) bestellt. TopGlas bezieht sein Glas bei Mega Optics, einer Tochterfirma von Essilor (Weltmarktführer in Sachen Brillenglas-Produktion).
Mehr zum Thema Neuverglasung auch bei Brillen-Sehhilfen.de
Tipp: Die neuen Brillengläser wollen natürlich gut gereinigt werden. Dafür eignet sich entweder ein Mikrofaser-Brillenputztuch oder - noch einfacher und bequemer - ein Ultraschallreinigungsgerät (ab 30 Euro).